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Yvonne Deiss

Tanzania Rundreise

Im Juli reiste die Dreamtime-Expertin Yvonne Deiss mit ihrer Familie nach Tanzania. Sie erkundeten die nördlichen Nationalparks des Landes sowie die Gewürzinsel Zanzibar. Begeistert von der Vielfalt des Landes, den herzlichen Menschen und unvergesslichen Safari-Erlebnissen, kehrte sie zurück und teilt nun ihre ganz persönlichen Eindrücke.

Familienreise Tanzania & Zanzibar


Schon länger war es ein grosser Wunsch von mir, zusammen mit meiner Familie – meinem Mann und den beiden Söhnen, 14- und 18jährig – nach Afrika zu reisen. Allerdings musste ich sie etwas davon überzeugen, nicht alle waren von Beginn weg gleich begeistert. Die Vielseitigkeit - Tierwelt, faszinierende Landschaft, kombiniert mit ein paar Tagen Badeferien auf Zanzibar - konnte sie dann aber begeistern, der definitiven Planung stand nichts mehr im Weg.

Aufgrund anderer Termine waren für uns dazu die Sommerferien gesetzt. In Tanzania herrscht von Juni bis Oktober sonnige Trockenzeit mit kühlen Abenden und Nächten, was wir alle gerne mögen. Auch für Wildbeobachtungen, da sich die Tiere dann an den Wasserquellen versammeln, ist es ideal. Und die Temperaturen auf Zanzibar sind ebenfalls sehr angenehm – also alles in allem perfekt für uns. Es war uns bewusst, dass wir – gerade aufgrund dieser überzeugenden Vorteile – im Juli nicht die einzigen Tanzania-Reisenden sein würden. Dies hat uns aber nicht gestört, einzig im Ngorongoro N.P. gab es dann effektiv mal einen Landcruiser-Stau, und dies wegen eines am Strassenrand liegenden Löwenpäärchens, das sich aber von den Schaulustigen überhaupt nicht stören liess. Das Weibchen schlängelte sich dann gemächlich und neugierig zwischen den Autos hindurch.

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Zürich - Arusha

Die Reise startete gleich anfangs Sommerferien mit einem Qatar Airways-Flug via Doha. Die erste Flugstrecke verlief angenehm und kurzweilig. Leider wurde der Transitaufenthalt durch ein technisches Problem des Weiterfluges etwas länger. Der moderne Flughafen in Doha, insbesondere das wunderschöne grüne Terminal «The Orchard», ist aber sehr angenehm, so, dass diese Zeit schnell vorbei ging.

Rund zwei Stunden verspätet sind wir in Kilimanjaro Airport – am Haupttor zur Region Im Norden Tansanias - angekommen, wo uns unser Chauffeur für den Transfer zur Unterkunft Arumeru River Lodge erwartete. Bereits die rund 40minütige Fahrt nach Usa River war für uns spannend. In der stilvoll im afrikanischen Design eingerichteten Lodge wurden wir herzlich empfangen.

Die nächsten Stunden verbrachten wir im schönen, üppigen Garten, wo wir die ersten Tiere kennenlernten. Neugierige Meerkatzen und die kleinste Antilopenart, die Dikdiks. Diese herzigen, filigranen Tiere sind immer als Paar unterwegs.

Leider vergebens warteten wir darauf, den Kilimanjaro oder wenigstens den schneebedeckten Gipfel vom im Garten der Unterkunft stehenden Aussichtsturm zu erspähen. Er blieb im Nebel versteckt, genauso wie der noch näher liegende Mount Meru, der mit 4'566 Metern zweithöchste Berg des Landes.

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Arusha - Grumeti Hills

Da wir auf dem verspäteten Nachtflug alle nicht sehr viel geschlafen haben, genossen wir eine lange, gute erste Nacht in Tanzania. Erholt und gestärkt nach dem feinen Frühstück wurden wir am nächsten Morgen für den Transfer zum kleinen Domestic Flughafen Arusha abgeholt. Leider hatte auch dieser Flug in die Serengeti etwas Verspätung und statt nach Ikoma Airstrip flogen wir mit Regional Air nur bis Seronera, eine Sandpiste mitten in der Zentral-Serengeti.

Für die Flugplanänderung gab es keine Erklärung, ausser «Hakuna Matata» (= Swahili für «keine Sorgen», «kein Problem») und tatsächlich: alles Weitere war von Tanganyika Expeditions, einem unserer lokalen Partner, perfekt organisiert. Es erwartete uns in Seronera bereits ein sympathischer Driver, welcher uns mit einem 4WD Landcruiser zur Grumeti Hills Lodge, unserem ersten Übernachtungs-Camp brachte. Der Weg dorthin – und somit der erste Game Drive - war absolut faszinierend und spannend. Kaum losgefahren, sichteten wir die ersten Zebras, Thomson-Gazellen, Giraffen, Büffel, Gnu-Herden, Warzenschweine, Paviane, Impalas und unzählige Nilpferde.

Das einfache, aber sehr leckere Mittagessen nahmen wir im Ronjo Camp ein. Gegen Abend kamen wir in der wunderschönen, auf einem Hügel gelegenen Grumeti Hills Lodge an, wo wir die nächsten zwei Nächte verbrachten. Unsere komfortabel eingerichteten Zelt-Bungalows lagen ganz zuoberst, am Rand des Camps und boten eine beeindruckende Sicht.

Die Game Drives auf den Schotterpisten sind spannend und das fokussierte Ausschau halten auf Tiere macht müde, weshalb wir jeweils früh ins Bett gingen. Dies fiel auch nicht schwer, da es bereits gegen 18:45 Uhr dunkel wird.

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Am folgenden Morgen stand eine Walking Safari, mit Frühstück am Grumeti River auf dem Programm. Bei Sonnenaufgang und begleitet von einem Guide und einem Tracker machten wir uns auf den Weg. Bereits wenige Minuten später mussten wir allerdings stoppen. Wenige Meter vor uns grasten ein paar Büffel. Zu riskant, zu nahe an denen vorbeizugehen. Ein weiterer Guide von der Lodge wurde gerufen, dieser fuhr mit einem Safari-Fahrzeug langsam an ihnen vorbei, um sie so etwas zu vertreiben. Es brauchte allerdings ein paar Minuten, bis sie dies mit sich tun liessen. Erst nachdem sie genug weit weg waren, setzten wir unseren Fussmarsch fort. Die Stimmung in der Savanne war einmalig - all die Geräusche, die vielen verschiedenen Akazien-Arten im besonderen Morgenlicht und die angenehmen Temperaturen. Einzig die sonst ebenso einzigartigen, grasig und herben Gerüche waren aufgrund der bewusst gelegten Buschfeuer rauchig-holzig. Diese Buschfeuer helfen, das Ökosystem zu pflegen und die natürliche Balance der Landschaft zu erhalten. Altes, trockenes Gras wird innert Kürze durch neues, frisches ersetzt. Dies fördert das Wachstum von nährstoffreichem Futter für die Weidetiere.

Schon bald entdeckten wir die Spuren einer grossen Löwentatze im Sand. Er musste ganz in der Nähe sein… irgendwie doch ein mulmiges Gefühl, auch wenn der Tracker während den Walking Safaris für den absoluten Notfall ein Gewehr mit sich trägt.

Nach rund zwei Stunden kamen wir beim Grumeti Fluss an, wo – wunderbar idyllisch gelegen – die gedeckten Frühstückstische und das Buffet bereitstanden.

Bei langsam steigenden Temperaturen und Sonnenschein genossen wir ein leckeres Frühstück – mit frischen Früchten, Pancakes, Eierspeisen, lokalem Kaffee und vielem mehr. Selbst eine komfortabel eingerichtete Toilette fehlte nicht – Luxus pur. Gegen Nachmittag – nach einem weiteren Game Drive - kamen wir in die Lodge zurück. Wir genossen die Zeit am Pool und gönnten uns eine wohltuende Relax-Massage. 

Nach dem 4-Gang-Abendessen, immer aus lokalen Zutaten, frisch und sehr fein zubereitet, stand eine Nachtsafari auf dem Programm. Darauf freuten wir uns besonders und das Erlebnis war dann wirklich auch einer der Höhepunkte. Mit Lodge-eigenen, offenen und sehr geräuscharmen Elektro 4WD-Fahrzeugen machten wir uns auf den Weg. Die Atmosphäre in der dunklen Serengeti, mit all den Düften und Geräuschen war sehr eindrücklich. Noch spannender wurde es dann, als wir – mit Hilfe eines Nachtsichtgerätes - ein Löwen-Männchen sichteten und diesem folgten. Es war recht chillig und relaxt unterwegs – wieso auch gestresst, das Löwen-Weibchen geht ja auf Nahrungssuche für die Jungen – wohl zu seiner Familie. Selbst das sehr nahe (!) stehende Fahrzeug schien ihn nicht zu kümmern; gleich vor uns wälzte er sich hin und her – es schien fast, als wartete er nur noch auf ein Kraulen am Bauch. Lächelnd

Weitere 1,5 Stunden fuhren wir durch die weite Ebene, über die abgebrannte Gras-/Aschen-Fläche, vorbei an dichten Büschen und entlang dem Flussufer, die Spannung war gross. Und plötzlich schoss wie aus dem Nichts ein Büffel aus dem Gebüsch neben uns, dann gab der Driver aber Gas, mit dem aggressiven Büffel war nicht zu spassen… und die Elektro-Safari-Autos waren offen ;-).

Zurück in der Lodge wurden wir zu unseren Zelt-Bungalows begleitet. Dieser Begleitservice ist nach Eindunkelung und bis vor Sonnenaufgang ein Muss, denn die Tiere kommen bis zur Unterkunft und erst kürzlich war ein Löwe in der Nacht vor einem Bungalow auf Besuch…

Im gemütlichen Bungalow – den Eingang mit Reissverschluss geschlossen ;-) – lauschten wir den Geräuschen aus der Ferne und fielen bald müde und zufrieden in den Schlaf.

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Grumeti Hills - Serengeti Nationalpark

Am nächsten Morgen – nach einem wiederum sehr leckeren Frühstück – erwartete uns dann unser deutsch sprechende Privat-Guide Rama Mgagala. Ein 73jähriger liebevoller und pflichtbewusster Mann, mit 30jähriger Safari-Erfahrung. Seine Deutschkenntnisse waren nicht die besten, aber dennoch konnten wir uns gut mit ihm unterhalten und von Tag zu Tag wurden sie besser. Mit ihm verbrachten wir die nächsten sechs Tage. Mit seinem vorsichtigen Fahrstil und seiner ruhigen, angenehmen Art ging es weiter in der Serengeti, wo wir nur wenige Minuten später auf ein Löwenpäärchen trafen, das sich wohl kurz zuvor das Futter für den Tag erkämpft hat. Das Wegschleppen des Gnus schien sehr anstrengend zu sein. Das Männchen musste immer wieder eine Pause einlegen. Auch das Weibchen schien ziemlich erschöpft zu sein.

Im Laufe des Tages – nach einem Lunchbox-Mittagessen beim Serengeti-Eingangstor - trafen wir dann auch auf die erste Elefantenkuh und fast gleichzeitig entdeckten wir den auf einem Akazienbaum liegenden Leoparden so eine elegante, kraftvolle Grosskatze und wunderschönes Tier. 

Grosse Zebra- und Gnu-Herden und immer wieder Giraffen-Grüppchen wurden schon bald «normal». Insbesondere von den Zebras konnte ich nicht genug bekommen, ihre einzigartige, wunderschöne Zeichnung, die grossen ausdrucksvollen Augen und ihre Gangart – ich habe sie in mein Herz geschlossen. Die Fahrt auf vorwiegend holprigen Schotterpisten führte uns durch die nördliche Serengeti. Dieser mit 14'000 km2 riesige Park reicht von Savanne mit weiten, grasbedeckten Ebenen im Süden bis zu bewaldeten Hügellandschaften im Westen. 

Die Strassen waren meistens trocken und staubig, es gab aber auch Abschnitte, wo die intensive Regenzeit der vergangenen Monate März und April noch spürbar war. So kamen wir an eine Stelle, wo bereits vier 4WD-Fahrzeuge warteten, da ein weiteres im tiefen Schlamm stecken geblieben war. Die Guides fuchtelten wild herum und besprachen auf Swahili, wie sie am besten vorgehen sollen. Nach mehreren Versuchen und Unterstützung von allen Seiten gelang es dem Fahrer dann, das Fahrzeug aus dem tiefen Mud-Loch heraus zu manövrieren. Dann waren die anderen Fahrzeuge an der Reihe, einen anderen Weg gab es nicht. Die Fahrzeuge vor uns schafften es ebenfalls, allerdings mit einer so starken Schieflage, dass ich dachte, sie kippen. Oje, auch wir mussten da durch. Mgagala war sichtlich angespannt. Vorbereitet auf ein komplettes seitliches Abkippen, manövrierte er aber unseren Jeep vorsichtig und gekonnt durch die tiefe, schlammige Mulde. Uchhh, nochmals Glück gehabt.

Unser Mittagessen nahmen wir in Form von mitgebrachten Lunch-Paketen im Schatten einer grossen Schirmakazie ein. Allerdings mussten wir aufpassen, gleich daneben turnte eine grosse Klammeraffen-Familie auf einem Granitfelsen herum. Auf der Weiterfahrt entdeckten wir ein Straussenpaar, unglaublich, dass ein Straussenhahn bis zu 2,80 Meter gross und über 150 Kilogramm schwer werden kann. Die Hennen sind mit bis zu 2 Metern und 110 Kilogramm etwas kleiner und leichter. Fliegen können sie zwar nicht, dafür bis zu 70 Km/h laufen…. Auch Geier, Adler und viele andere bunte Vögel, von denen ich nicht mehr alle Namen kenne, kamen wir zu Gesicht.

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Die beiden nächsten Nächte verbrachten wir in der wunderschönen Togoro Plains Lodge, welche erst im 2023 öffnete. Das Haupthaus, mit Reception/Bar und Restaurant, ist auf einem Felsen gebaut und bietet atemberaubende Ausblicke auf die weiten Ebenen. Die Zelt-Bungalows sind rundherum, am Fuss des Felsens verteilt.

Am zweiten Tag – nach einer beeindruckenden, aber auch anstrengenden Safari – genossen wir den etwas erhöht gelegenen, schönen Pool, von wo aus wir in der Ferne Büffel, Zebras und Gnus sahen. Ein Maasai, der Aufsicht hatte, erzählte uns, dass im Januar dieses Jahres, um die Mittagszeit, zwei Löwen zu diesem Pool kamen, um ihren Durst zu löschen… Die Maasai-«Securities» machen also definitiv Sinn, auch wenn sie «nur» ihren Speer und keine Waffe mit sich tragen. 

Vom Felsen aus konnten wir kurz vor 19 Uhr den immer wieder bezaubernden Sonnenuntergang beobachten.

Nach dem leckeren Nachtessen wurde uns von der Crew und zwei Maasais eine kulturelle Tanzshow geboten. Wir haben vorgängig vieles über das Maasai-Volk, dessen traditionelle Lebensweise, die Sitten und Gebräuche gelesen. Wir haben uns aber bewusst gegen den Besuch eines Dorfes entschieden, da für uns dieser «Voyeurismus» so nicht gestimmt hat.

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Serengeti Nationalpark - Ngorongoro Krater

Am dritten Safaritag mit Mgagala verliessen wir den Serengeti-Nationalpark und fuhren weiter südlich, Richtung Ngorongoro-Krater, ein UNESCO-Weltkulturerbe. Olduvai Camp hiess der dortige Übernachtungsort. Auch diese Unterkunft liegt traumhaft schön, die Zelt-Bungalows am Rand verteilt mit Sicht auf die eindrückliche weite, fast mystische Ebene, das Haupthaus leicht erhöht auf einem Granitfelsen. Ganz oben gibt es eine Aussichtsplattform, von welcher wir später den unglaublich eindrücklichen afrikanischen Sternenhimmel bewunderten. Dank minimaler Lichtverschmutzung und Wolkendecke ist der Blick auf die Sterne und Himmelsphänomene ungestört und atemberaubend. Am nächsten Morgen stiegen wir nochmals hoch und bestaunten die aufgehende Sonne – wunderschön!

Die Erkundung des Ngorongoro Nationalparkes mit seiner einzigartigen Landschaft am nächsten Tag war wiederum sehr spannend. Die unglaublich weite Ebene und Grösse dieses Kraters sind beeindruckend. Die Fahrt hinunter führte durch tropischen Regenwald, wir nahmen die feucht-warme Luft wahr. Die Tierwelt ist hier besonders reichhaltig, da die Natur immer genügend Nahrung bereithält und es einfacher ist, Futter zu finden. Leider bekamen wir trotzdem keine Nashörner zu Gesicht bzw. wir sahen sie nur in weiter Ferne. 

Nicht ganz alle «Big Five» gesehen zu haben, ist ein Grund, nochmals in ein afrikanisches Land zu reisen. Zwinkernd Dafür sahen wir einige Hyänen, Flamingos, Zebra- und Gnu-Herden, Büffel, Elefanten, zwei prächtige Löwen-Männchen und eine absolut faszinierende Landschaft.

Im Ngorongoro Krater wurde uns ein sehr feines Mittagessen in einem Busch-Restaurant serviert: Grillade, Salate, frisches Brot und exotische Früchte. Meine glutenfreie Ernährung war nie ein Problem; im Gegensatz zur Schweiz gibt es in Tanzania keine Gewürzmischungen, die heikel sein könnten. Kartoffeln und Mais gibt es oft und in vielen Unterkünften hat man mir sogar extra Mais-/Reis-Brot bzw. -Pancakes gebacken. Wow! Da könnten sich einige Schweizer Gastronomie-Betriebe ein Stück davon abschneiden Zwinkernd

Gegen Abend chauffierte uns Mgagala – pole pole (= langsam langsam) und ohne Hektik - weiter durch die Savanne, über rote Sandstrassen, kleine Dörfer und Maasai-Siedlungen zur, auf einem Hügel liegenden, wunderschönen Bashai Rift Lodge, nur ein paar Kilometer vom Ngorongoro Krater und Manyara N.P. entfernt. Leider kamen wir etwas spät an, sodass wir den wunderbaren Pool nicht mehr geniessen konnten. Für einen erfrischenden Apéro bei Sonnenuntergang mit traumhafter Sicht und Stimmung reichte es aber noch vor dem Nachtessen.

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Ngorongoro Krater - Tarangire Nationalpark

Am darauffolgenden und siebten Safari-Tag verliessen wir die Ngorongoro Region und fuhren Richtung Tarangire Nationalpark. Eine 2'600 km2 grosse, aus Grasland bestehende, offene Baumsavanne, mit dichtem Busch- und Waldland und vielen mächtigen und zum Teil sehr alten Baobab-Bäumen, welche in ihren Wurzeln viel Feuchtigkeit speichern können. Der durch den Park fliessende Tarangire Fluss führt zudem immer Wasser, weshalb insbesondere in der Trockenzeit viele Tiere aus den trockeneren Regionen einwandern. Der Tarangire Nationalpark ist vor allem auch für die grosse Elefantenpopulation bekannt, man schätzt, dass es um die 10'000 davon gibt.

Auch wir kamen in den Genuss, grosse Elefantenherden beobachten zu dürfen. Das Highlight war die Elefantenfamilie, welche direkt vor uns am See Wasser trank.

Besonders die Begegnung mit einem Elefanten, der sehr, sehr nahe zu unserem Fahrzeug kam, war beeindruckend, der Gedanke, dass er unseren Jeep mit einem Tritt umlegen könnte, aber auch etwas beängstigend… Einer der berühmtesten Baobab-Bäume ist der Jägerbaobab, dessen hohler Stamm angeblich Jägern als Unterschlupf diente. Wir haben einen solchen gefunden.

Die letzte Nacht unserer Safari-Reise verbrachten wir im zuoberst auf einem Granitfelsen gebauten Maweninga Camp, mit Sicht auf den Lake Manyara und Burunge. Hier erbot sich uns ein traumhafter Sonnenuntergang, den wir vom Zelt-Bungalow aus geniessen durften. Schöner hätte der Abschluss unserer Safari nicht sein können und der Apéro beim Camp-Feuer fehlte natürlich auch nicht.

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Tarangire Nationalpark - Arusha

Unser wöchige Safari-Reise neigte sich dem Ende zu. Auf all den Strecken durften wir bei immer trockenem Wetter viele eindrückliche Tiere, unterschiedliche Landschaften und den sicheren Fahrstil von Mgagala geniessen. Von der gewaltig schönen Szenerie, aber auch von gewissen Tieren konnte ich mich gar nicht erst satt sehen. Unsere Jungs fanden dann doch ab und an, «Mama, jetzt hast du doch genug Fotos gemacht» ;-) oder «tuendelee» (= weiter geht’s auf Swahili).

Fazit:
Wir haben die gemeinsame Zeit sehr genossen und viele wunderbare Eindrücke von dieser eindrücklichen Flora und Fauna mit nach Hause genommen. Positiv überrascht waren wir insbesondere von den sehr angenehmen Temperaturen. Mücken hatte es sehr wenige bis gar keine. Wir haben vor Abreise unsere Safari-Kleider mit «No Bite» imprägniert und die Farben entsprechend gewählt. Das hat sicher dazu beigetragen, dass sich auch die Tse Tse-Fliegenplage in Grenzen hielt. Sieben Tage Game-Drives sind eher genug, die Fahrzeiten sind jeweils lang und machen wegen der Schotterpisten müde. 

Leider hatten wir so jeweils kaum mehr Zeit, die schönen Unterkünfte zu geniessen. Dies würden wir allenfalls ein zweites Mal anders planen und auf ein paar Game-Drive-Stunden verzichten.

Die letzte, etwas längere Fahrt auf der A104 – quasi der Autobahn – bis nach Arusha, ging auch an kleinen Dörfern vorbei, wo wir einen winzigen Eindruck vom Leben und Treiben des «richtigen» Lebens, ausserhalb der Nationalpärke bekamen.

Während dem Abschluss-Mittagessen im wunderschönen Restaurant «Blue Heron», Nähe Arusha Airport hatten wir noch Zeit, uns ein letztes Mal mit Mgagala zu unterhalten. Er erzählte uns, wie er zum Guide wurde und auch von seiner Familie. Erst dann erfuhren wir, dass eine seiner vier Töchter in Basel lebt und mit einem Schweizer verheiratet ist. Zu wissen, dass er eine Verbindung in die Schweiz hat, machte den Abschied irgendwie ein wenig einfacher…

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Zanzibar

Bei Ankunft in unserer Unterkunft «Sharazad Boutique Resort bzw. Oasis Resort» war es bereits dunkel. Wir bezogen die beiden wunderschönen, am weisssandigen Strand mit türkisfarbenem Ozean gelegenen Bungalows und gingen im hoteleigenen, direkt am Strand gelegenen Restaurant noch etwas Kleines essen. Die Temperaturen waren so angenehm, dass man sich einfach wohl fühlte. Eine stets sanfte Brise hielt zudem die wenigen Mücken von uns fern.

In sämtlichen Zimmern, auch während der Safari, sind die Betten mit Mückennetzen überdeckt. So liessen uns diese Plagegeister immer ungestört schlafen. Einzig bei Dämmerung, draussen, im üppig grünen Garten unserer Unterkunft waren sie etwas «angriffig» unterwegs.

Die nächsten fünf Tage verbrachten wir an diesem traumhaften, zwischen Jambiani und Paje gelegenen Ort mit Strand-Ballspielen, Lesen, Spaziergängen, Besuch des Nuru Spas, fein Essen und Trinken – ganz nach dem Motto «es braucht so wenig, um glücklich zu sein» ;-)….und so ganz wie unser «Freund», die chillende Meerkatze, auf dem Baum vor unserem Bungalow, nach dem Motto «Hakuna Matata» oder «Pole Pole»….

An der Ostküste sind die Gezeiten Ebbe und Flut sehr stark ausgeprägt. Alle paar Stunden zieht sich das Meer einige hundert Meter zurück und legt den Meeresboden mit Korallenriffen und Felsformationen frei. Dann gehen die Einheimischen Algen sammeln. Diese werden auf Zanzibar zu einem grossen Teil exportiert oder lokal verarbeitet und z.B. als Nahrungsmittelzusatz verwendet.

Mit Schwimmen wird es während der Ebbe-Phase schwierig, aber bereits wenige Stunden später ist dies wieder möglich. Die Küste ist auch bekannt zum Kitesurfen, die Winde ideal – auch hier müssen die Gezeiten berücksichtigt werden. Während der Ebbe kann man den «offenen» Meeresboden erkundschaften. Es wimmelt von Sandkrabben.

Auf unseren morgendlichen Strandspaziergängen haben wir dem Treiben auf dem Meer gerne zugeschaut. Fischerboote wurden bereitgestellt und meist Frauen machten sich auf zum Algen-Sammeln.

Fazit: 
Leider haben wir von der Insel selbst nicht viel gesehen. Ein nächstes Mal würden wir die Nacht vor dem Abflug noch im historischen Städtchen Stone Town verbringen. Mit seinen engen, verwinkelten Gassen, der kulturellen Mischung aus afrikanischen, arabischen, indischen und europäischen Einflüssen und der lebendigen Märkte ist es auch als «kleines Marakkesch» bekannt. Es gibt auch sonst noch so Vieles zu entdecken und zu sehen… aber dazu hätten wir mehr Zeit einplanen müssen. Auch dies ist ein weiterer Grund, diese faszinierende Insel mit der entspannten Atmosphäre ein weiteres Mal zu besuchen – Dankbar für alles - asante sana!

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Juli 2024

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