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Natascha Lund-Jensen

Reise nach Namibia

Im Juli bereiste Natascha Lund-Jensen, damals Lernende im dritten Lehrjahr bei Dreamtime, Namibia. Fasziniert und tief beeindruckt kam sie zurück und erzählt nun ganz persönlich von ihren Eindrücken. Lassen Sie sich in eine Welt entführen - voller Farben und Formen, Licht und Schatten, einsamen Weiten und eindrücklichen Begegnungen mit Mensch und Tier.

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Durch meine Ausbildung bei Dreamtime Travel ergab sich für mich die Gelegenheit, ein Stückchen Afrika zu erkunden. Eine Reise, die mich landschaftlich und kulturell wahnsinnig beeindruckte.

Namibia - ein Land der Trockenheit

Vor allem in diesem Jahr, da die Namibier seit 2009 keine richtige Regenzeit mehr erlebten. Unsere Reise startete in Windhoek mit der Übernahme eines Mietwagens. Am nächsten Morgen, nach dem obligatorischen Vorratseinkauf mit Wasser und Snacks, fuhren wir los in Richtung Namib Rand Gebiet/Sesriem. Die Strecke ist nicht zu unterschätzen, denn wir fuhren in einem Tag quer durchs Land. Die ersten 90 Kilometer bewegten wir uns auf der geteerten B1 bis nach Rehoboth. Auf dieser Strecke begegneten wir den ersten Pavianen und konnten uns schon mal an die geraden Strecken gewöhnen. 

In Rehoboth passten wir den Reifendruck für die Weiterfahrt auf der Schotterpiste an und stachen rechts via Nauchas über den wundervollen Spreetshoogte Pass. Auf dem Pass angekommen, genossen wir eine Aussicht, wie ich es nur von 4000 Metern über Meer kenne. Hier auf 1600 Meter blickten wir über die unendliche Weite Namibias. Auf der Passhöhe lohnt es sich einen kleinen Lunch-Stopp einzulegen. Die Strecke ist in einem guten Zustand, es ist jedoch zu beachten, dass der Pass mit 22% max. Steigung einer der steilsten in Namibia und mit Vorsicht zu befahren ist.

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Wieder „auf dem Boden“ gelangten wir, nach fast ganztägiger Autofahrt, nach Sesriem - dem Tor zum Namib Naukluft Park. Das „Dörfchen“ besteht aus zwei Tankstellen, einem Campingplatz, dem Büro der Nationalpark Behörde und einem kleinen Shop mit Restaurant. Wir übernachteten im Park und mussten uns hier anmelden um einen Parkeintritt zu erhalten. Wir waren gespannt was uns am nächsten Tag erwarten würde, denn auf dem Plan standen das Erklimmen der Dünen von Sossusvlei.

Sie gehören zu den höchsten Dünen der Welt und zählen seit kurzem zum UNESCO-Weltkulturerbe. Da wir bereits im Park übernachteten bot sich uns die Möglichkeit, um 5 Uhr in der Früh die 60 Kilometer in Richtung Dünen zu fahren. So taten wir es auch, zur eiskalten Morgenstunde. Ein Sonnenaufgang auf den rot-goldig glänzenden Dünen zu geniessen, war ein traumhaftes Erlebnis.

Sesriem - Rostock Ritz - Swakopmund

Eine kurze Strecke stand uns bevor. Das nutzten wir natürlich aus, um in Solitaire einen Halt bei der Bäckerei mit dem legendären Apfelkuchen einzulegen. In Solitaire konnten wir ebenfalls unsere ersten Erdmännchen beobachten. Die Strecke, die nach Rostock Ritz führt, dieselbe Strasse die auch weiter nach Swakopmund führt, ist in einem eher schlechten Zustand. Die Strecke wird jedoch laufend ausgebessert.

Rostock Ritz ist ein perfekter Ausgangspunkt für diverse Wanderrouten im Rostock Gebirge.

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Mit einem Sonnenuntergang, der den Himmel in alle Farben färbte, beendeten wir unseren Tag.

Über den Gaub-und Kuiseb-Pass setzten wir unsere Reise in Richtung Swakopmund fort. Diese beiden Pässe sollten mit Vorsicht befahren werden, denn gesichert ist keiner von beiden. Nach einer ziemlich kurvenreichen und hügeligen Fahrt erreichten wir Swakopmund.

Swakopmund ist ein ehemaliges deutsches Kolonialstädtchen. 

Noch immer prägen diverse deutsche Schriftzüge Restaurants, Hotels und Shops. Hier in Swakopmund lohnt es sich durch die Strassen zu schlendern und sich in einem der Cafés mit Kaffee und Kuchen verwöhnen zu lassen. Da wir nun an der Atlantikküste Namibias angelangt sind, unternahmen wir in Walvis Bay, ca. 35 km von Sakopmund entfernt, einen Bootsausflug und liessen uns Delfine und die Robbenkolonie zeigen. Die Bootstour ist ein aufregendes Erlebnis für Alt & Jung.

Swakopmund - Hohenstein - Twyfelfontein

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Auf dem Weg in nördliche Richtung, zum Erongo Gebirge, machten wir einen Abstecher zum „namibischen Matterhorn“, der Spitzkoppe. Diese Region ist ebenfalls geschützt und es muss deshalb wieder eine Parkgebühr bezahlt werden. Input für die Filmkenner: Hier fanden unter anderem die Dreharbeiten für den Film „10‘000 BC“ statt. Wir fuhren mit unserem Fahrzeug ein Stück weit in den Park und erkundeten dann die Gesteinsformationen zu Fuss. Immer noch auf Schotterpiste setzten wir unsere Fahrt zur Hohenstein Lodge fort, wo wir am Fusse des Erongoberges übernachteten. Diese Region eignet sich ebenfalls gut, verschiedene Wandertouren und Touren zu den Mineralienminen zu unternehmen.

Immer wieder durchquerten wir Hügellandschaften und kleine Dörfchen mit Stroh -oder Lehmhäusern. Am Strassenrand trafen wir oftmals Frauen an, schön gekleidet in bunten Kleidern, die Ihre selbstgebastelten Figuren verkauften. Twyfelfontein ist bekannt für seine Felsmalereien, die ebenfalls zum UNESCO-Weltkulturerbe zählen. Zum ersten Mal in Namibia sahen wir hier eine Elefantenfamilie, kurz vor Sonnenuntergang besuchten sie uns ziemlich nahe bei der Lodge.

Twyfelfontein - Vingerklip

Wer sich für Mineralien interessiert, sollte unbedingt einen Stopp im Petrified Forest, nahe Khorixas einlegen. Wer sich jedoch auf einen grossen Wald einstellt, liegt hier falsch. Ein Guide führte uns durch ein eher kleines Gebiet. Was hier zu finden ist, sind versteinerte Bäume, die durch Erosionen an die Oberfläche getragen wurden. Was uns am meisten überraschte; dass die Jahresringe und die Baumrinde immer noch deutlich zu erkennen sind.

Bevor wir beim Vingerklip, einer speziellen Gesteinsformation, die wie ein Finger aus dem Boden ragt, ankamen, fuhren wir durch eine wunderschöne, ziemlich grüne (!) Landschaft. Immer wieder war ein Kuhgatter aufzuschieben, durchquerten wir ausgetrocknete Flussbette und erblickten dann plötzlich die eindrücklichen „Terrassenberge“ vor uns.

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Etosha Nationalpark - ein Muss

Wer kennt ihn nicht – den Etosha National Park in Namibia? Ein absolutes Muss für alle, die den Norden von Namibia bereisen. Im Etosha vergisst man die Zeit. Wir fuhren 8 Stunden im Etosha umher und fühlten uns wie richtige Safari Guides. Wir hielten ständig Ausschau nach den vielen verschieden Tieren, darunter auch solche, die sich gerne verstecken. Der Etosha ist der Ort um die Tierwelt in Namibia zu betrachten – sonst lässt Namibia eher mit ihren traumhaften Landschaften die Augen glänzen.

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Etosha - Rundu

Die Strecke ist lang! Beizeiten auf die Socken machen – Namibia ist ein Frühaufsteher-Land. Wir entschieden uns für die Teerstrasse und fuhren den Bogen unten herum via Grootfontein in Richtung Ostzipfel Namibias. Kleiner Tipp hier: Abstecher für Kaffee und Kuchen oder sogar zum Mittagessen im „Café Bloom“. Charmantes Café in einem Wohnhaus, total Basic. Der Okavango Fluss bei Rundu trennt Namibia von Angola.

Rundu - Caprivi Strip

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Der Carprivi Strip lockt mit seiner grünen Landschaft, weil hier das Wasser von Angola hinunter kommt und in Richtung Botswana fliesst. Die B8, die durch den ganzen Caprivi Zipfel führt, ist eine geteerte Strasse und manchmal gab es Abschnitte, während denen ich für eine Stunde mein Lenkrad kein einziges Mal drehen musste. Hier sollte man nicht nur auf die Tiere, sondern auch auf die Kinder am Strassenrand acht geben. Die Caprivi Region ist die am dichtesten bevölkerte Region Namibias. Ständig fuhren wir durch kleine Kommunen mit 10-15 Lehmhäuschen. Immer wieder trifft man Kinder auf dem Weg zur Schule am Strassenrand oder solche, die selbstgebastelte Spielsachen und Figuren verkaufen. Es war sehr interessant zu sehen, was diese Kinder aus den wenigen Ressourcen, die ihnen zur Verfügung stehen, alles herstellen können. Die Frauen sahen wir mit riesigen Wassertöpfen auf dem Kopf, ihrem Baby auf dem Rücken und noch einem Kind an der Hand, zum Teil ziemlich weite Strecken zwischen Wasserstelle und Haus zurücklegen.

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Im Caprivi mussten wir uns fast erst wieder an das Wasser gewöhnen. Wir genossen es, mal auf dem Fluss eine Bootssafari zu unternehmen, die etwas ruhiger als eine Landsafari zu und her geht. Für die Vogelliebhaber ist dies der Teil Namibias, der zu besuchen ist. Auf dem „caprivischen Wasser“ kamen wir in den Genuss Krokodile und Hippos zu sehen.

 

Der Caprivi Strip ist eine sehr schöne Abwechslung zum sonst eher trockenen Landschaftsbild. Die Menschen erlebten wir stets aufgestellt und hilfsbereit. Die Reise führte uns in eine neue Kultur, wo wir interessante Begegnungen mit Mensch und Tier erlebten.

Juli 2013